„Führen auf Distanz“ wurde in vielen Unternehmen zu einer neuen Herausforderung für Führungskräfte. Durch die zahlreichen arbeitsplatzbezogenen Veränderungen, die im Zuge der vergangenen Pandemie geschehen mussten, blieb Führungskräften von heute auf morgen nichts anderes übrig, als sich neue Formen der Führung zu überlegen.
Kreativität und Flexibilität waren verstärkt gefragt, um geeignete Arbeitsformen zu finden, die der Gesamtsituation besser entsprachen. So richteten z.B. viele Unternehmen, wenn nicht sogar komplett, einen Wechsel zwischen Home Office und Büroarbeit ein.
Dabei zeigte sich, dass vor allem im zwischenmenschlichen Bereich mehr auf der Strecke blieb, als zunächst vermutet – Beziehungen veränderten sich und das Gefühl der Zugehörigkeit zum Gesamtteam litt deutlich.
Alltäglichkeiten, wie das „mal-eben-über-den-Flur-gehen“ und mit Kolleg*innen einen kurzen Plausch zu halten, fielen weg, ebenso wie die gemeinsamen Kaffeepausen oder das informelle Gespräch vor und nach Besprechungen.
Führen auf Distanz musste in diesen Zeiten mehr als sonst Mitarbeitenden Sicherheit und Vertrauen vermitteln. Kommunikation bekam einen ganz besonderen Stellenwert, und hatte nicht nur Informations-, sondern auch Integrationscharakter. Neue Formen der Kommunikation wurden erforderlich.
Allerdings wurde die Intensität von Kommunikation unterschiedlich aufgefasst. Was für den einen Mitarbeitenden ein Zeichen von Wertschätzung darstellte, wenn der Chef sich nach ihm/ihr erkundigt, verstand ein anderer Mitarbeitender als unliebsame Kontrolle.
Bis heute haben sich viele Home-Arbeitsplätze gehalten. Was anfangs sehr argwöhnisch betrachtet wurde, stellte sich zunehmend als angenehme Möglichkeit heraus, konzentriert im Homeoffice vieles auf der To-do-Liste abarbeiten zu können, ohne Ablenkung durch Kolleg:innen oder Chef.
Hybride Arbeitsplätze sind inzwischen nicht mehr wegzudenken. Von daher bleibt die Notwendigkeit für Führungskräfte, sich in einem geeigneten Rahmen gute Formen neuer Kommunikationswege für die Mitarbeitenden zu überlegen, damit sich kein Mitarbeitender außen vor fühlt oder das Selbstverständnis als Team verloren geht.
Nehmen Sie sich Zeit für diese Herausforderungen, damit Sie diesen mit erneuter Klarheit und innerer Stärke gut begegnen zu können.
Ich freue mich auf Sie!
Birgit Weinand